Bravospeed: neue App von Bravoloto ausprobiert

Das französische Gewinnspielunternehmen Marketluck hat eine neue Gratis-Lotterie für Smartphones entwickelt: Bravospeed. Die “schnellste Lotterie auf dem Handy” wirbt mit Jackpots von bis zu 5.000.000 Euro – und das alles völlig kostenlos. Wir haben uns die neue Bravospeed App näher angeschaut und schauen, was “Bravospeed” von der bekannten App “Bravoloto” unterscheidet.

Drei Jackpots von 5.000 bis 5 Millionen Euro

Die Lotterie ist ausschließlich als Handy-App für Android und iPhone verfügbar. Sowohl das Installieren als auch das Spielen ist völlig kostenlos.

Beim ersten Starten fragt die App das Alter des Nutzers ab. Wie beim “echten Lotto” muss der Spieler mindestens 18 Jahre alt sein. Im Übrigen ist Bravospeed keine echte Lotterie, sondern nur ein Gewinnspiel. Per Definition muss eine Lotterie mit einem Geldeinsatz verbunden sein. Dieser fehlt bei Bravospeed.

Stattdessen “zahlen” die Nutzer mit ihrer Aufmerksamkeit. Pro Tippfeld müssen die Spieler einen Werbefilm zwischen 10 Sekunden und einer Minute anschauen. Dann ist der Tippschein erfolgreich abgegeben.

Bravospeed baut dabei auf vier Level auf:

  • Bronze-Jackpot: 5.000 Euro, Ziehung alle 3 Minuten
  • Silver-Jackpot: 50.000 Euro, Ziehung täglich um 20.00 Uhr
  • Gold-Jackpot: 500.000 Euro, Ziehung täglich um 21.00 Uhr
  • Diamond-Jackpot: 5 Millionen Euro, Ziehung täglich um 21.30 Uhr

Zu Beginn ist nur der Bronze-Jackpot freigeschaltet. Im Laufe des Spieles sammelt der Spieler Erfahrungspunkte und wird nach und nach für die weiteren Level freigeschaltet.

Bravospeed Logo

Bravospeed macht einiges besser als Bravolotto

Die Bravoloto App hat einen sehr gemischten Ruf. So wurde immer vorgeworfen, die App halte sich nicht an den Jugendschutz und suche sogar gezielt Werbeplätze von jungen Leuten. Insbesonders auf Youtube waren viele junge Besucher zeitweise genervt von der Bravoloto-Werbung.

Dass dies nicht ohne Folgen war, sieht man vor allem im Apple Appstore: hier ist die Bravoloto-App verschwunden. Der Verdacht ist groß, dass Apple dem öffentlichen Druck nachgab und die Löschung der App durchsetzte. Im Google Playstore ist die App noch verfügbar, allerdings nur noch für volljährige Nutzer.

Bei Bravospeed gibt man sich regelkonformer. So findet man hier Teilnahmebedingungen und FAQ-Texte, bei dem man merkt, dass sich die Entwickler mit dem deutschen Recht auseinandergesetzt haben. Zudem finden wir keine Übersetzungsfehler, nach unserem Eindruck hat man Bravospeed gezielt für ein deutsches Publikum entwickelt.

Kritik: Gewinnchance und Werbung

Weiterhin intransparent gibt man sich jedoch bei den Gewinnchancen. Wie hoch die Chance auf einen der Jackpots ist, verrät die App nirgendswo. Wir haben daher selbst nachgerechnet.

Ein Tippfeld bei Bravospeed besteht aus fünf Speed-Zahlen und drei Bonus-Zahlen. Die Zahlen wählt man von 1 bis 65 aus. Die Gewinnchance auf den Jackpot ergibt 1 zu 1:124.264.800. Die Gewinnchance ist damit auf Augenhöhe mit normalen Lotterien, es ist sogar schwerer den deutschen LOTTO-Jackpot zu knacken (1 zu 140 Mio.). Es gibt also keinen Grund, die Gewinnchancen zu verschweigen, trotzdem gibt sich hier Bravospeed intransparent.

Ein weiterer Kritikpunkt ist die Auswahl der Werbung: so haben wir immer wieder fragwürdige Werbung für Casino-Spiele angezeigt bekommen. Die Werbung bewirbt verschiedene Apps mit garantierten Geldgewinnen und gefälschten Banküberweisungs-Screenshots. Hier sollte Bravospeed vorsichtiger sein bei der Auswahl der Werbepartner. Der Vorwurf, Bravoloto unterstütze den Einstieg in “echtes Glücksspiel” ist ebenfalls nicht neu.

Zusammengefasst sind unsere Erfahrungen mit der Bravospeed-App gemischt. Die neue App kommt in einem wirklich ansprechenden Design daher, die Bedienung macht viel Spaß. Dass die App sich jedoch ausschließlich durch fragwürdige Werbung finanziert, hinterlässt bei uns ein mulmiges Gefühl.

Hinweis: In der ersten Version dieses Artikels haben wir die Gewinnchance nicht korrekt widergegeben, der Fehler wurde bereits korrigiert, vielen Dank geht an Oliver.

Eine Antwort

  1. Kristian 12.03.2020

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